Mein Camper wird mit Alubutyl und Armaflex gedämmt

Dämmung und Verkleidung

Der erste Arbeitsschritt bei einem Camper Ausbau ist üblicherweise das entdröhnen der Bleche und eine entsprechende Isolierung. Je nach Fahrzeugtyp oder Aufbau erzielt man mit der richtigen Dämmung und Verkleidung nicht nur eine bessere Schalldämmung, sondern auch eine gewisse Kälte- und Wärmedämmung.


Mein Camper wird mit Alubutyl und Armaflex gedämmt

Camper entdröhnen und isolieren

Beim Thema Dämmung scheiden sich die Geister, einige behaupten es geht nicht ohne, andere glauben, dass eine Dämmung völlig überflüssig ist, die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen. Letztlich muss jeder selbst entscheiden ob eine Dämmung sinnvoll ist oder nicht. Fest steht nur, einen zuverlässigen und dauerhaften Schutz vor Lärm, Kälte oder Wärme gibt es nicht. Fahrzeuge die ab Werk als Wohnmobil oder Reisemobil ausgeliefert werden sollten eigentlich ausreichend gedämmt sein, anders ist das bei Nutzfahrzeugen, die sind meistens nur sehr schlecht oder gar nicht gedämmt. Bei meinem Transporter hat mich vor allem der Geräuschpegel während der Fahrt gestört, daher stand bei mir die Schalldämmung im Vordergrund.

Schallschutz (Schalldämmung)

Durch das verkleben von Alubutyl werden Schwingungen im Blech reduziert, bereits vorhanden Rundungen oder Falze im Blech unterbrechen diese Schwingungen, daher ist das verkleben besonders an den geraden (glatten) Flächen sinnvoll und effizient. Ich habe alle geraden Bleche an den Seitenwänden und am Dachhimmel mit Alubutyl beklebt, den Boden konnte ich leider nicht machen, da meine Bodenplatte fest verklebt war, trotzdem war der Vorher-Nachher-Vergleich überzeugend. Eine Arbeit, die sich lohnt. Verarbeitung: Das Alubutyl möglichst fest andrücken und vollflächig verkleben! Zum schneiden eignet sich am besten ein einfaches Cuttermesser. Die Alubeschichtung ist sehr scharfkantig, daher unbedingt Handschuhe tragen.

Isolierung (Wärme- und Kältedämmung)

Ich habe nur die Rückseiten der Verkleidungen mit Armaflex isoliert, somit entsteht zwischen der Verkleidung und dem Blech eine Luftkammer, welche wiederum eine Isolierschicht bildet oder beim Lüften für eine ausreichende Luftzirkulation sorgt. Ich bin prinzipiell nicht gegen das isolieren, aber eine übermäßige Isolierung ist meiner Meinung nach eher ein Nachteil. Weniger ist mehr! Gehen wir davon aus, dass wir nachts acht Stunden schlafen, wenn wir jetzt ein isoliertes und ein nicht isoliertes Fahrzeug vergleichen, dann wird die Temperatur im inneren der beiden Fahrzeuge, nach beispielsweise vier Stunden, ziemlich identisch sein, die Folge, wir werden früher oder später schwitzen oder frieren. Wenn wir schwitzen entsteht zusätzliche Feuchtigkeit und wenn wir frieren, dann wird geheizt und es bildet sich zusätzliches Kondenswasser, in beiden Fällen müssen wir lüften, nur gut dass wir das Fahrzeug isoliert haben!? Ein Fahrzeug hat nun mal mehrere Türen, Öffnungen, Fensterflächen und vielleicht auch noch ein Aufstelldach mit Stoff, daher finde ich es auch relativ überflüssig die restlichen Flächen übermäßig zu isolieren. Wie gesagt, das ist meine Meinung, letztlich soll es jeder so handhaben wie er es für richtig hält.

Verkleidung im Innenraum

Holz wäre eigentlich das perfekte Material, für ein optimales Raumklima im Camper, allerdings bedeutet eine Verkleidung aus Holz auch weniger Platz und zusätzliches Gewicht. Aus Platzgründen habe ich daher beschlossen die bereits bestehenden Verkleidungen zu verwenden. Für einen gewissen Komfort wollte ich die glatten Holzplatten mit einem hellgrauen Himmelstoff beziehen, leider hat dieser Versuch nicht funktioniert, denn schon nach wenigen Tagen hat sich der Stoff an einigen Stellen wieder gelöst. Etliche Stunden Arbeit und knapp 100 Euro umsonst. Keine Ahnung ob es der Kleber oder der grobporige Schaumstoff (Himmelstoff) war, beim zweiten Versuch, mit einem anderen Sprühkleber und einem schwarzen Nadelvlies, hat das beziehen dann perfekt funktioniert. Hinweis zum Stoff: Da ich lediglich gerade Platten verkleben musste, habe ich einen dünnen und günstigen Stoff verwendet, bei mehreren Rundungen oder starken Wölbungen sollte aber unbedingt ein elastischer Stoff verwendet werden, welcher natürlich etwas mehr kostet.

Weitere Maßnahmen

Leider habe ich im Wohnraum keine direkte Belüftungsmöglichkeit, damit ich meinen Camper dennoch ausreichend lüften kann habe ich an den vorderen Türen praktische Windabweiser angebracht, somit kann ich die Fenster fast immer einen kleinen spalt offen lassen. Ein weiterer Mehrwert sind die zusätzlich angebrachten Türdichtungen an den Vordertüren, einerseits schließen die Türen sanfter und andererseits sind die Fahrgeräusche im Inneren, zumindest gefühlt, wesentlich leiser. Eine einteilige Fußmatte im Fahrerraum und selbstliegende Teppichfliesen im hinteren Teil machen den Camper nicht nur wohnlicher, der dicke Teppichbelag schützt auch zusätzlich vor Kälte.

Ausgaben für Dämmung und Verkleidung

BeschreibungMengeKostenAmazon
Schnellreiniger 500ml1 Dose3,46Amazon
Alubutyl ABX6m²79,99Amazon
Armaflex XG selbstklebend 13mm4m²48,67Amazon
Würth Kraftsprühkleber 400ml9 Dosen131,24Amazon
Nadelvlies für Innenverkleidung12m²28,90Amazon
Befestigung Clips 8,5mm200 Stück29,58Amazon
Dichtungsband selbstklebend30 Meter19,48Amazon
VW T6 Windabweiser1 Paar74,50Amazon
T6 Türdichtung 16x16mm5 Meter19,88Amazon
Velour Fußmatte (Fahrerraum)1 Stück24,95Amazon
Teppichfliesen 50x50cm12 Stück35,78Amazon
>> GesamtkostenSumme496,43 Euro